Eine Glückwunschkarte zur Geburt eines Kindes ist … etwas sehr Schönes, Liebevolles, Einmaliges und Persönliches. Sie ist angefüllt mit lauter guten Wünschen für das Baby und deren Eltern. Da ist es naheliegend, dass nicht nur der Text individuell sein sollte, sondern auch die Karte selbst.
In unserem Freundes- und Bekanntenkreis wird es auch dieses Jahr wieder viele neue Erdenbürger geben – also werden wir auch dieses Jahr viele Geschenke und Glückwunschkarten zur Geburt verschenken. Und jedes Mal wieder kommt die Frage: Was schenken wir? Was wird schon von anderen geschenkt? – Ist es das erst Kind oder das zweite oder sogar schon das dritte? Meistens nimmt die mögliche Geschenkauswahl mit jedem hinzukommenden Kind ab. Und trotzdem habe ich bei jedem einzelnen Baby das Bedürfnis, etwas ganz persönliches und einmaliges zu schenken. Egal ob es das erste, zweite oder dritte Kind ist.
Deshalb sehen unsere meisten Geschenke mittlerweile so aus: Ich habe mir in einer Sammelbestellung einen gewissen „Vorrat“ an besonders schönen Mulltüchern mit unterschiedlichen Mustern, Farben und in verschiedenen Größen zugelegt. Und damit meine ich nicht die günstigen aus dem Drogeriemarkt, es soll ja etwas Besonderes sein – Ich persönlich habe da inzwischen eine wunderbare, dänische Lieblingsmarke.
Das Gute ist: Die Mulltücher sind einfach superpraktisch. Absolute Allrounder – Sabberschutz, Sonnensegel, Lätzchen, Unterlage, Decke zum Pucken (zumindest bei den großen Tüchern) und noch soo vieles mehr. Also etwas, das man mit Kind IMMER gebrauchen kann. Egal ob beim dritten Kind oder bei Mehrfachschenkung.
Sooo, aber wo bleibt jetzt das Persönliche? Das Einmalige und Individuelle, welches ich so gerne jedem einzelnen Kind schenken möchte? Nun ja, wie wäre es mit einer selbst gestalteten Glückwunschkarte? In diese Karte kann man nicht nur liebe Glückwünsche hinein schreiben. Sie bietet auch die Chance, ein ganz persönliches Geschenk entstehen zu lassen.
Eine persönliche Glückwunschkarte zur geburt gestalten
Ich habe mir also bei den letzten Geburtsgeschenken beziehungsweise Glückwunschkarten einiges an Gedanken gemacht. Und bin dann schlussendlich beim Handlettering „hängen“ geblieben.
Kalligrafie sieht superschön aus… wenn man es kann. Ich kann es aber leider überhaupt nicht, da fehlt mir absolut die Übung. Daher entsteht mein Lettering eher durch eine Art „Abmalen“ und „Zusammensetzen“ der Buchstaben. Hierfür suche ich mir im Vorfeld schöne Vorlagen und lasse mich davon inspirieren – die meisten meiner Ideenvorlagen sind übrigens als Pinnwand auf meinem Pinterest-Profil zu finden.
Mit den Vorlagen, ein bisschen Augenmaß und einer ruhigen und geduldigen Zeichenhand entsteht so relativ einfach eine schöne und persönliche Glückwunschkarte zur Geburt.
Wie ich so eine Karte erstelle, zeige ich dir hier Schritt für Schritt
Inhaltsverzeichnis der einzelnen Schritte:
01 Inspiration und Vorlagen
02 Größe und Aufteilung
03 „vormalen“
04 „ausmalen“
05 floral herum doodeln
06 kolorieren
Was ich benutzt habe:
Aquarellpapier ist schön dick und einigermaßen robust. Denn das spätere „Ausmalen“ mit dem Fineliner und das Radieren strapaziert das Papier.
Ich habe aber auch schon zu anderem Papier gegriffen. Dann habe ich aber darauf geachtet, dass es einigermaßen saugfähig, dick (robust) und eine leichte Cream- oder Gelbfärbung hat (finde ich einfach schöner).
Bleistift, Radiergummi, Lineal, Fineliner in Schwarz, Aquarellfarbe oder Copic-Stift – ggf. noch einen Cutter um die richtige Größe zurecht zuschneiden.
01 INSPIRATION UND VORLAGEN
Bevor ich so richtig mit dem zeichnen loslege, schreibe ich mir zuerst den gesamten späteren Text auf einen Notizzettel. Dieser hilft mir bei der Suche und Auswahl von Ideen, Anregungen und Vorlagen für die Schriften. Denn meine Auswahl treffe ich immer anhand der vorkommenden Buchstaben (vor allem der Erste muss „gut sitzen“) – es kommt vor, dass der Schrifttyp zwar hübsch ist, aber ausgerechnet der Anfangsbuchstabe nicht so überzeugt.
02 GRÖSSE UND AUFTEILUNG
Bei der Aufteilung der Karte platziere ich als erstes die „großen“ Wörter. Das sind in diesem Fall die beiden Vornamen. Je nach Schrifttyp überlege ich mir Abstände und Höhen und ziehe dementsprechend Linien. Den Anfangsbuchstaben zeichne ich ganz gerne etwas größer, indem ich ihn zum Beispiel weiter unten anfangen lasse. Danach kommt das Geburtsdatum. Die gedoodelten Blumen kommen erst ganz am Ende, je nachdem, wo dann noch Platz ist.
03 „VORMALEN“
Mit dem Bleistift probiere ich dann erst mal in meinen vorgezogenen Linien herum. Meistens skizziere ich zuerst nur in einfachen Linien die Buchstaben – ohne Doppellinie und Schnörkel. So kann ich besser die Abstände und „Schwünge“ der Buchstaben abschätzen und noch gut radieren. Danach taste ich mich dann langsam an den Rest heran.
04 „AUSMALEN“
Wenn ich mit meinem Entwurf zufrieden bin, fange ich an mit dem Fineliner die Bleistiftvorlage „auszumalen“. Das Schwarz soll dabei gut deckend und vollflächig die Buchstaben ausfüllen. Je nach Papier muss man allerdings darauf achten, nicht zu oft über die gleiche Stelle zu malen. Diese kann sonst „aufweichen“ und sich etwas „lösen“.
Bevor ich mit dem Radiergummi die letzten Hilfslinien und Überbleibsel wegradiere, warte ich noch ein bis zwei Minuten, bis die Fineliner-Tinte auch sicher trocken ist. Ansonsten kann es unschöne Verwischungen geben.
05 FLORAL HERUM DOODELN
Auch hierfür hole ich mir ab und zu Anregungen bei Pinterest. Manchmal zeichne ich auch einfach so drauf los. Das ich die Blumen vorher noch mit Bleistift anzeichne, mache ich fast nie. Nur wenn ich mir sehr unsicher bin, ob es gelingt oder ob die Position wirklich gut ist. Ich finde meine Fineliner-Striche sehr viel feiner und zarter, wenn ich frei drauflos zeichne – und genau solche Striche möchte ich bei den Blumen haben.
Hast du schon gewusst?: Mit buntem Seifenblasenwasser lassen sich einzigartige Hintergrundmuster für das Handlettering zaubern: Hier geht´s zum Beitrag!
06 KOLORIEREN
Und jetzt kommt der Endspurt, das farbige i-Tüpfelchen sozusagen. Diesen Teil finde ich noch mal sehr spannend. Es ist faszinierend, wie die Karte durch die Farbe noch mal eine ganz andere Wirkung bekommt. Ich benutze dafür meistens Aquarellfarben oder Copic-Stifte. Bei den Aquarellfarben bin ich bei der Wahl des Farbtons sehr viel flexibler, da ich mir nach Belieben alles zusammen Mischen kann. Das ist vor allem dann hilfreich, wenn man versucht, den Farbton des Mulltuch-Musters zu treffen.
Und Schwups – ist die Glückwunschkarte zur Geburt des Babys fertig!
Keine Zeit zum selber machen?
Dir gefallen die Glückwunschkarten und das Handlettering – du hast aber selber keine Zeit, Lust oder noch nicht die Übung um eine eigene schöne Karte zu entwerfen? Dann darfst du mich sehr gerne kontaktieren. Ich erstelle auch individuelle Karten auf Anfrage.
Schicke mir einfach eine Mail mit Infos über die gewünschte Karte (Kartentext und ggf. Farbwünsche, Thema oder Ähnliches) an info@annasartundweise.de. Du erhältst dann von mir ein Angebot mit Angaben zum Preis und der Bearbeitungszeit.
Weitere Beispiele meiner Handletteringkarten findest du übrigens auch im Beitrag über die Seifenblasenhintergründe oder auf meinem Instagram-Profil.
Hast du eine Frage oder möchtest deine Meinung zu meinen Glückwunschkarten loswerden?
Du darfst gerne einen Kommentar unter diesem Beitrag zurücklassen oder mir eine E-mail schreiben. Ich freue mich sehr über jede Anregungen, Meinung oder Frage zu meinen Karten.
Und für alle diejenigen, die mehr als nur „abmalen“ wollen und sich für Grundlagen- und Hintergrundwissen zur Typografie und Kalligrafie interessieren, kann ich noch die folgenden Links empfehlen:
Lettering-Grundlagen: Typografie – Teil 1 – Katz & Tinte (katzundtinte.de)
Lettering-Grundlagen: Typografie – Teil 2 – Katz & Tinte (katzundtinte.de)
Fake Calligraphy Tutorial – Katz & Tinte (katzundtinte.de)
Typografie-Design für Anfänger: Ein Guide zu Regeln und Begriffen – 99designs
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