Mit Natron und Essig lassen sich wirklich viele lustige und spannende Kinderexperimente umsetzen, weshalb es bei uns auch schon seit circa drei Jahren immer wieder zu den absoluten Rennern zählt. Kommen bei diesem Experiment dann auch noch flüssige Farben zum Einsatz, kann der „farbenfrohen Sprudelspaß“ so richtig losgehen.
Inhaltsverzeichnis:
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Fazit
1 – Kinderexperiment mit Natron und Essig
Habt ihr schon einmal mit Natron und Essig herumexperimentiert und dabei zugesehen, was beim Mischen für eine Reaktion entsteht? Es sprudelt, blubbert und macht riesengroßen Spaß – selbst für mich als Erwachsene. Für Kinder eignet sich das Experiment vor allem deswegen so gut, weil alle „Zutaten“ unbedenklich und grundsätzlich sogar essbar** sind. So würde das Experiment beispielsweise auch mit Backpulver (da Natron enthalten) und Zitronensaft funktionieren.
** vorausgesetzt, es wird Backnatron in Lebensmittelqualität, Lebensmittelfarbe und nicht zu hoch konzentrierte Säure (=Zitrone/Essig) benutzt.
Mittlerweile experimentierten wir schon so viel damit herum, dass ich die ganzen tollen Erfahrungen und Ergebnisse gar nicht mehr alle in diesen einen Beitrag verpacken kann. Deshalb entschied ich mich dazu, ein neues Format auf meinem Blog einzuführen – eine Beitragsserie. Je nachdem, wie die Resonanz auf diesen ersten Beitrag ausfallen wird, werde ich zukünftig immer mal wieder weiterführende Blogposts über den „farbenfrohen Sprudelspaß“ in meine Beitragsstruktur einstreuen.
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Wie ihr dann auch in den späteren Beiträgen noch sehen werdet, lassen sich mit diesem Experiment viele unterschiedliche Dinge bestaunen, bespielen und sogar kreieren und basteln. In diesem ersten Teil der Serie starte ich zunächst mit ein paar grundlegenden Dingen dieses Kinderexperimentes.
2 – Das Grundprinzip der Reaktion
Die wichtigste Grundlage für all diese lustigen, sprudelnden Experimente ist natürlich die Reaktion, welche stattfindet, wenn man Natron mit Essig mischt. Ich versuche das Geschehen für euch möglichst kurz und unkompliziert einmal zusammenzufassen. Denn auch wenn es für kleinere Kinder einfach nur ein lustiger Sprudelspaß ist, so ist es für größer Kinder und auch für uns Eltern ja durchaus auch interessant, wieso, weshalb und warum das Ganze überhaupt so ist, wie es ist.
Im Prinzip sind dafür zwei Fragen wichtig, die erste Frage ist „WARUM passiert da überhaupt etwas“? Und die zweite Frage ist „WAS passiert dabei“?
2.1 – Warum reagieren Natron und Essig miteinander?
Kurz gesagt: Essig ist sauer und Natron ist basisch. Das heißt, sie stehen sich in der pH-Wert Tabelle als Gegenspieler gegenüber und reagieren deshalb miteinander, um sich auszugleichen. Im richtigen Verhältnis zu einander heben sie sich sogar auf und werden neutral. Deshalb nennt man das Ganze auch Neutralisation.
2.2 – Was passiert bei der Reaktion von Natron mit Essig?
Bei der Reaktion neutralisieren sich also Natron und Essig, wodurch vereinfacht gesagt Wasser, Salz und CO2 aus ihnen entsteht.
- Das Wasser sehen wir als die verbleibende farbige Flüssigkeit auf dem Papier und in der Schale.
- Das Salz ist am besten nach dem Trocknen als solches erkennbar. Lässt man nämlich das Bild trocknen, ohne die Reste herunter zu schaben, entsteht eine sehr harte, weiße, glitzernde Salzkruste auf dem Papier. Aber auch wer sehr aufmerksam fühlt, kann das Salz schon in der Flüssigkeit wahrnehmen, denn hat man diese an den Händen, fühlt sie sich ein kleines bisschen klebrig an – ähnlich wie zum Beispiel salziger Schweiß.
- Und zu guter Letzt ist da das CO2, welches wir als das blubbernde Gas am aller besten sehen und wahrnehmen können – und welches das Experiment am Ende ja so super spaßig macht.
Wer das Ganze gerne genauer und vor allem etwas wissenschaftlicher nachlesen möchte, dem kann ich zum Beispiel den Beitrag von Smarticular ans Herz legen. Eine wunderbar einfache und verständliche Erklärung zu dem Thema.
3 – Das Experiment: „Der Farbenfrohe Sprudelspass“
Nach der Theorie kommt nun endlich die Praxis. Ich starte die Sprudelspaßreihe mit dem unkompliziertesten Experiment, welches einfach umzusetzen ist und trotzdem einen großen Wow-Effekt und total schöne Farberlebnisse mit sich bringt. Durch die tollen Farbkombinationen und sprudelnden Farbverläufe bietet es außerdem auch gleichzeitig ein hervorragendes „sensorisches Spielerlebnis„.
Neben dem Grundexperiment, in dem es hauptsächlich um den tollen Effekt der sprudelnden Farben geht, zeige ich euch noch eine zweite Zusatzvariante, die aus dem lustigen Kinderexperiment „experimentelles Malen“ macht und so ganz nebenbei auch noch schöne bunte Bastelpapiere entstehen.
3.1 – Was brauche ich für das Experiment?
Materialkiste
Für das Experiment:
- Natron[Anzeige/Partnerlink] – Ich bestellte gleich dieses große Packet [s. link] – es gibt aber natürlich auch kleinere Größen[Anzeige/Partnerlink]) oder Backpulver
- Essig oder Zitronensaft (oder -säure) – Ich benutze manchmal auch die hochkonzentrierte (= Vorsicht) Zitronensäure[Anzeige/Partnerlink] (welche ich zum Putzen da habe) Hier muss man darauf achten, dass sie ausreichend mit Wasser verdünnt wird!!
- Eine flache Schale oder Container[Anzeige/Partnerlink] oder auch zum Beispiel ein Backblech
- ggf. noch eine zusätzliche Unterlage (z.B. Basteldecke)
- Pipetten[Anzeige/Partnerlink]
- Flüssige Wasserfarben[Anzeige/Partnerlink] oder alternativ gehen z.B. auch Lebensmittelfarben[Anzeige/Partnerlink]
- Kleine Schalen oder Schüsseln um die Farbe zu mixen.
Zusätzlich für das experimentelle Malen:
- Aquarellpapier[Anzeige/Partnerlink] – (200g)
- Gitterrost[Anzeige/Partnerlink] – (z.B. von IKEA oder einfach aus dem Ofen).
- Eine alte Bankkarte, einen Spachtel oder ein Stück stabilen Karton zum Abkratzen
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Das bedeutet:
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- Für dich entstehen daraus keinerlei Nachteile beim Kauf oder Preis.
Vielen Dank dafür.
3.2 – Die „Sprudelnden Farben“ als einfaches Kinderexperiment
Der Versuchsaufbau:
1. Die flache Schale (ggf. auf einer zusätzlichen wasserfesten Unterlage) bereitstellen und den Boden mit dem Natronpulver bestreuen. Wir legten den Boden manchmal noch zusätzlich mit weißem Papier oder Küchenrolle aus, weil so die Farben noch mal besser zur Geltung kommen.
Auf die Größe eines DIN-A4-Blattes nutzten wir circa 5-6 gehäufte EL Natron. Die Menge ist dabei nicht ganz so entscheidend, Hauptsache die Fläche ist ausreichend bedeckt.
2. In kleinen Schälchen den Essig mit der flüssigen Farbe mischen. Es gab bei uns pro Versuch meist 3-4 verschiedene Farbschälchen. Pro Schale benutzten wir etwa 4-5 EL Essig, gemischt mit 1 EL Farbe. (Bei einer Essigessenz oder reiner Zitronensäure mischte ich ca. 2 EL Essenz, 2-3 EL Wasser + 1 EL Farbe)
3. Mindestens eine oder sogar mehrere Pipetten (also pro Farbe eine) bereitlegen.
Die Durchführung:
Lass dein Kind nun nach Lust und Laune mit der Pipette die Farben aufsaugen und dann auf das weiße Natronpulver tröpfeln oder spritzen und schon geht der farbenfrohe Sprudelspaß los. – So lange, bis die Farben alle sind.
Die Farben werden sofort beim ersten Kontakt anfangen zu sprudeln und solange weiter blubbern, bis die Reaktion zu Ende ist und Säure und Base sich neutralisiert haben. Ist noch trockenes Pulver zu sehen, kann auch noch fröhlich weiter gespritzt werden. Bei einer besonders dicken Natronschicht kann es auch vorkommen, dass bereits „nasse“ Stellen erneut sprudeln, da es sich noch nicht komplett neutralisiert ist.
3.3 – Die „Sprudelnden Farben“ als prozess-Art bzw. experimentelles Malen
Als Zusatzvariante lassen sich nun auch mit ein paar kleinen Anpassungen aus diesem faszinierenden Farbexperiment tolle bunte Bastelpapiere herstellen.
Der Versuchsaufbau:
- Grundsätzlich funktioniert der Aufbau ähnlich wie im oben beschriebenen Grundexperiment. Das Natronpulver (auch hier etwa 5-6 gehäufte EL) wird hierbei möglichst gleichmäßig und flächig auf einem Aquarellpapier verteilt.
- Im Gegensatz zum vorher beschriebenen Kinderexperiment sollte das Blatt nun aber möglichst auf einem Rost über der Schale liegen. So kann die überschüssige Flüssigkeit nach unten ablaufen und das Bild schwimmt am Ende nicht in der Farbe.
- Außerdem bietet es sich hierbei an, ein wenig mit der Farbintensität zu spielen, indem man beim Mischen mal mehr und mal weniger Farbe dazu gibt. Die angegebene Farbmischung mit 1 EL Farbe auf 4-5 EL Essig sollte in der Regel schöne kräftige Farbergebnisse bringen. Pastellfarbene Bilder bekommt man, wenn die Farbzugabe etwas reduziert wird. Am Besten einfach etwas herum probieren.
Die Durchführung:
Auch die Durchführung selbst unterscheidet sich nicht wirklich von der ersten Variante. Lediglich am Schluss ist es sinnvoll zu warten, bis die Flüssigkeit ein wenig ablaufen ist und in manchen Fällen, wenn noch besonders viel Wasser auf dem Papier steht, es noch einmal kurz in der Mitte an zu heben, bevor es dann zum Trocknen auf ein Handtuch abgelegt wird.
Bild trocknen lassen:
Möchte man aus den bunten Bildern später noch etwas basteln oder sie sogar als Letteringkarte benutzen, ist dies der wichtige Teil. Unsere ersten Bilder legten wir einfach so zum Trocknen beiseite und holten sie erst in vollständig getrocknetem Zustand wieder hervor. Dann aber ist das in den Grundlagen bereits erwähnte Salz schon auf dem Bild getrocknet und steinhart. In der Regel hat man dann keine große Chance mehr, die Kruste von Bild zu bekommen, ohne dabei das Papier zu zerstören.
Deshalb ist es wichtig, das Bild nach ca. 30 min. – 90 min. (Zimmertemperatur) – mit einem Schaber von den festen Rückständen zu befreien. Der allerbeste Zeitpunkt zum Abschaben ist nach meiner Erfahrung, wenn die Masse oben drauf und an den Rändern schon beginnt, leicht weiß zu werden, sie aber insgesamt noch feucht ist.
Die abgeschabten Bilder können dann in Ruhe durchtrocknen. Leichte Pulverrückstände können auch im getrockneten Zustand noch gut abgeschabt beziehungsweise abgefegt werden.
Die Ergebnisse:
Als Ergebnis bekommt man dann tolle marmorierte und teils auch unerwartete Muster, mit denen sich dann ganz wunderbar schöne Dinge basteln oder Letteringkarten gestalten lassen.
Ich benutzte beispielsweise die bunten Papiere gerne zum Falten von Origami-Lesezeichen, kleinen Boxen oder verschiedenen Sternen. Hierbei solltest du darauf achten, dass das verwendete Aquarellpapier nicht zu dick ist, weshalb ich extra 200g-Papier (s. Materialkiste) verwendete. Das ist stabil sowie saugfähig und lässt sich trotzdem noch ganz gut falten.
4 – Fazit
Dieses bunte Kinderexperiment mit Natron und Essig ist zwar mit etwas Sauerei verbunden – denn überall da, wo bunte Flüssigkeiten und Kinder zusammen kommen, bleibt das nicht ganz aus – ich für meinen Teil kann aber klar sagen, dass es sich absolut lohnt. Die ganze Herumsprudelei hat nämlich nicht nur B. riesen Spaß, sondern mir mindestens genau so viel. Vor allem beim Färben der bunten Papiere war ich mindestens genauso süchtig wie B.
Wie hat euch das Natron-Essig-Experiment gefallen? Und möchtet ihr gerne mehr aus der Reihe „farbenfroher Sprudelspaß“ sehen? Wenn ja, dann lass es mich doch gerne in den Kommentaren wissen.
Viel Spaß beim bunten Nachsprudeln. Eure Anna
Viel Spaß beim Selbermachen, Nachmachen, Mitmachen und/oder Weiterdenken.
– Anna