Ein selbst gemachter Adventskalender als Kreidebild am Fenster ist eine von unseren jährlichen Weihnachtstraditionen, von denen ich euch im Sternenkettenbeitrag bereits erzählte. Dieser Familienadventskalender ist bei uns ein absolutes Must-have und wir freuen uns immer schon sehr auf den Start am 1. Dezember.
Schon seit B auf der Welt ist, gibt es bei uns zur Weihnachtszeit diesen selbst gemachten und heiß geliebten Adventskalender für die ganze Familie. Er besteht aus 24 Rahmen, die von mir jedes Jahr mit einem Kreidestift an die Fenster gemalt werden. Ab dem 1. Dezember darf dann jeder reihum pro Tag einen dieser Rahmen mit einem weihnachtlichen Bild oder Motiv bemalen bzw. ausmalen.
All die Jahre zuvor teilte ich die Fensterscheiben schlicht in verschieden große Quadrate und Rechtecke mit Nummer von 1-24 und diese wurden dann nach und nach mit Bildern gefüllt. Dieses Jahr wollte ich jedoch unser weihnachtliches Kreidebildkunstwerk noch viel mehr in Szene setzten.
Als wir noch in Bern wohnten, besaß unser Wohnzimmer noch eine dreigeteilte, bodentiefe Terrassentür, auf welcher ich die Kästchen gut verteilten konnte. Damit war ich bisher auch immer zufrieden. Nun gibt es in unserem Wohnzimmer aber nur noch mehrere kleinere Fenster mit Brüstung. Also versuchte ich im letzten Jahr die Kästchen auf diesen kleineren Scheiben irgendwie ansprechend unterzubringen. Es war ganz okay, aber wirklich zufrieden war ich am Ende nicht.
Deshalb musste für dieses Jahr eine andere Lösung her, denn auf unseren tollen und heiß geliebten Familienadventskalender wollten wir alle nicht verzichten. Um das Ganze also noch ein wenig dekorativer zu gestalten, sollten die leeren Rahmen schon von vornherein ein Bild ergeben. Dabei heraus kamen lauter schöne Weihnachtskugeln in zwei verschieden Größen, die auch ohne „Füllung“ eine weihnachtliche Fensterdekoration abgeben.
Kreativer selbst gemachter Adventskalender
Warum eine Schablone benutzten
Da für einen Adventskalender 24 solcher Weihnachtskugelformen benötigt werden, war für mich schnell klar: Ich möchte mir auf meinem Tablet Vorlagen erstellen, die ich dann am Fenster durchzeichnen kann. Bisher hatte ich Kreidebilder immer Freihand an die Scheibe gezaubert und deshalb auch keinerlei Erfahrungen mit dem Durchzeichnen von Vorlagen. Da es diese allerdings tausendfach an jeder Ecke zu kaufen gibt, muss das ja eine gute Sache sein – dachte ich mir.
Ich entwarf also fröhlich drauf los, bis ich beim ersten Test am Fenster feststellte, dass das mit dem Durchzeichnen gar nicht so einfach ist, wie es immer scheint. Denn durch die sehr weit auseinanderliegenden Scheiben innen und außen wird beim kleinsten Blickwinkelwechsel alles sofort verzerrt.
Viele andere Motive funktionieren mit etwas Geduld trotzdem ganz gut, zumal so ein Kreidebild recht viel verzeiht und es am Ende trotzdem irgendwie hübsch aussieht. Deshalb würde ich grundsätzlich schon sagen – nur Mut und einfach mal machen.
Gleichmäßige Kreise allerdings, die sowieso Freihand schon eine rechte Herausforderung sind, machen einem das Leben da nicht gerade leichter und durch die Schlichtheit der Weihnachtskugel fällt es doch sehr auf, wenn es krumm wird und am Ende mehr Ei als Kugel ist.
So warf ich meinen Plan noch einmal über den Haufen, lies die dekorativen Elemente erst mal weg und zeichnete zwei Kugelgrößen als Ringe, aus denen ich mir dann Schablonen basteln konnte. Für die restliche Verzierung ging ich schließlich wieder zum Freihandzeichnen über, denn kleinere Motive sind recht einfach zu zeichnen und gelingen immer irgendwie.
Materalkiste
Schablone:
- Drucker zum Ausdrucken der Vorlage
- Dicke Pappe
- Druckfester Stift (zB Fineliner oder Kugelschreiber) zum Übertragen
- Schere oder Cutter zum Ausschneiden
Fensterbild:
- Fensterreiniger und Küchentücher zum Putzen und Korrigieren
- Kreidestift[Anzeige/Partnerlink] in Weiß für das Fensterbild
- Ggf. Kreidestift[Anzeige/Partnerlink] in Rot für die Zahlen
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Vielen Dank dafür.
Die Anleitung
1 Schablone herstellen: Zum Basteln der Schablone, die Vorlagen-PDF hier im Beitrag herunterladen, ausdrucken und die Blätter der zweiteiligen Kugel zusammenkleben. Auf die Pappe übertragen kannst du sie dann mit einem Stift, indem du mit viel Druck die Linien nach zeichnest. Dann nur noch ausschneiden und weiter gehts am Fenster.
Das Basteln einer richtigen Pappschablone dauerte zwar erst einmal länger, dafür war aber das Zeichnen am Fenster damit sehr viel einfacher und schneller. Für mich hat sich das wirklich sehr gelohnt und ich kann sie euch nur wärmstens an Herz legen, wenn ihr diese Bilder an eurem Fenster nachmachen möchtet – egal ob als selbst gemachter Adventskalender oder als dekoratives Fensterbild. Außerdem lässt sich die Pappschablone ja auch sehr gut für die nächsten Jahre aufheben – das werde ich auf jeden Fall tun.
Die kleine Kugel hat DIN-A4-Größe und besteht deshalb aus einem einzelnen Blatt. Dieses kannst du also direkt so ausdrucken, auf die Pappe übertragen und dann ausschneiden.
[Blatt Nr. 1] Die große Weihnachtskugel besteht aus zwei DIN-A4-Blättern, welche du nach dem Ausdrucken noch zusammen kleben musst.
[Blatt Nr. 2] Die zwei Blätter der großen Kugel passen genau aufeinander. Blatt Nr. 1 wird an der durchgezogenen Line abgeschnitten und dann mit der Schnittkante an der gepunkteten Linie von Blatt N. 2 angeklebt.
2 Das Kreidebild am Fenster malen: Das wichtigste zuerst. Ich zeichne die Kugeln und Motive immer von außen an die Scheibe. Das mache ich schon seit unserem zweiten Familienadventskalenderjahr so und bisher hat das Wetter uns da auch noch nie einen Strich durch die Rechnung gemacht (sollte vielleicht nicht gerade die Wetterseite des Hauses sein). Der kleine B, damals 1-jährig, dagegen schon …
Der große Vorteil hierbei ist nämlich, das die Kugeln und Motive sozusagen außer Reichweite sind und auch beim späteren Ausmalen nicht aus Versehen irgendetwas verwischt werden kann. Auch beim Übermalen und mit einem Tuch korrigieren ist dann alles halb so schlimm.
3 Der Feinschliff: Um die vielen noch leeren Weihnachtskugeln zu einem Gesamtbild zu verbinden, fügte ich hier und da noch ein paar kleine Motive, wie zum Beispiel Sterne, Schneeflocken oder Punkte ein und das obere Ende bekam ein paar Ketten und rieselnden Schnee.
Um aber den schönen Effekt des sich füllenden Adventskalenders nicht zu zerstören, achtete ich bewusst darauf, mich bei der zusätzlichen Deko zu zügeln. DENN, es sollt sich ja mit jedem Tag, an dem eine Kugel ausgemalt wird, merklich füllen! Sind die Fenster schon von vornherein recht vollgemalt, fallen die „Kugelfüllungen“ später gar nicht mehr so ins Auge – und um die geht es ja eigentlich.
Beim Gestalten fing ich zuerst oben mit den Bändern an, dann verteilte ich die Kugeln mithilfe der selbst gemachten Schablone auf der Scheibe und am Ende ergänzte ich die Verzierungen wie Schneeflocken, Punkte, Sterne und so weiter. Die roten Zahlen malte ich dann am Schluss wieder von innen an die Scheibe, da ich mir ansonsten die Mühe hätte machen müssen, sie spiegelverkehrt zu schreiben.
Ich freue mich schon tierisch auf das tägliche Wachsen unseres Gesamtkunstwerkes und bin super gespannt, wie es wohl dieses Jahr zum Schluss aussieht. Der Familienadventskalender in der Form von Weihnachtskugel ist ja auch für uns eine Premiere.
Seid ihr auch gespannt, wie unseren Adventskalender am Ende mit Füllung aussieht und hättet darüber gerne ein kleines Update? Dann lasst es mich doch gerne in den Kommentaren wissen und ich werde kurz nach Weihnachten ein Foto der Fenster auf meiner Startseite zeigen.
Ich wünsche euch noch eine schöne Weihnachtszeit.
Eure Anna
Viel Spaß beim Selbermachen, Nachmachen, Mitmachen und/oder Weiterdenken.
– Anna
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